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Montag, 31. März 2014

Delirium von Lauren Oliver


Was passiert? [Klappentext]


Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor deliria nervosa als eine Schlimme Krankheit erkannt worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.


Wie fand ich Delirium?


Ich hatte so viel Gutes über Delirium gehört, dementsprechend waren meine Erwartungen hoch. Und wurden enttäuscht.

Die Grundidee ist, einen totalitären Staat zu entwerfen, der Liebe als gefährliche Krankheit darstellt und deshalb unterdrückt werden muss – indem die Menschen sobald sie 18 Jahre alt sind einer Hirnoperation unterzogen werden, die eine beinah vollkommene Unterdrückung der Gefühle zur Folge hat. Begründet wird dieses Vorgehen mit einer Bibel, die von allen gelesen wird, im Grunde genommen aber nichts anderes als Propaganda für das System ist. Und dann gibt es noch die, die sich dem System widersetzen, und in der Wildnis außerhalb der Städte leben. Alles klar. Alles klar.

Ich bin eigentlich ein großer Fan von Dystopien. Zukunftsvisionen, gescheiterte Gesellschaftsmodelle und die Zerstörung der Natur sind alles Hintergründe, vor denen eine tolle Story aufgebaut werden kann. Nur leider hat Lauren Oliver dieses Ziel für meinen Begriff verfehlt.
Aus welchem Grund würde sich eine Regierung dazu entschließen, allen Menschen  (sich selbst eingeschlossen) den Teil des Gehirn zu entfernen, der Gefühle zulässt? Was bewegt Menschen dazu, diesen radikalen Schritt zu tun?

Delirium hat darauf leider keine Antwort geliefert. Durch Bibelzitate am Anfang jedes Kapitels soll dem Leser wohl eine indirekte Rechtfertigung durch den Staat gezeigt werden, was meiner Meinung nach nicht gelingt. Liebe wird zwar als etwas Gefährliches dargestellt, jedoch durch die Operation jedem Menschen seine Fähigkeit genommen, richtige Freude, Trauer, Wut oder sonstige Emotionen zu empfinden. Und jeder, wirklich jeder, ob jetzt soziale Unterschicht oder Regierungselite, muss sich diesem Schritt unterziehen. Aber wer genau gewinnt dadurch etwas, wenn nicht mal die Drahtzieher in der Regierung irgendeine Form von Triumph erfahren können?

Dazu kommt, dass die Protagonistin Lena nicht wirklich originell ist. Ihre Familie ist arm und steht dazu noch am Rande der Gesellschaft, weil es Vorfälle mit der Krankheit gab – dementsprechend ist sie das arme Mädchen, dass sich anders fühlt und Angst davor hat, zu versagen. Was im Grunde genommen einen Großteil des Buches einnimmt, ständig macht sie sich Sorgen, dass die sich nicht Regelkonform verhalten und auffallen könnte. Sie hinterfragt das System überhaupt nicht, im Gegenteil, sie sehnt sich ihren Eingriff sogar herbei. 
Obwohl es gegen Ende des Buches eine Entwicklung ihres Charakters gibt und sie sich in Alex verliebt, hat es mich nicht überzeugt – mir war Lena zu dem Zeitpunkt schon viel zu unsympathisch. Auch habe ich nicht nachvollziehen könne, wieso Alex sich letztendlich in sie verliebt, da sie im Grunde genommen nur naiv und ängstlich wirkt.

Fazit:


Enttäuschung – mich hat weder die Story noch die Hauptperson überzeugen können.

Erschienen bei: Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-58232-4

Verflucht von Lili St. Crow (Strange Angels 1)


Was passiert? [Klappentext]

"Eine Sekunde lang spielte ich mit dem Gedanken, ihm alles zu erzählen. "Hi, ich bin Dru. Mein Vater jagt Dinge, die du nur aus Gespenstergeschichten kennst. Ich helfe ihm, wenn ich kann." Aber wer würde mir das schon glauben?"

Ratlos zieht Dru Anderson mit ihrem Vater von Stadt zu Stadt, bis er eines Abends nicht lebend von einem seiner Einsätze zurückkehrt. Jemand hat ihn ermordet - und hetzt ihn nun als Zombie auf Dru!
Von diesem Moment an ist sie auf der Flucht vor eikalten Feinden, die ihr nach dem Leben trachten. Offensichtlich wissen sie etwas über die Sechzehnjährige, das sie selbst nicht einmal ahnt. Aber was?


Wie fand ich Verflucht?

Verflucht ist mit Abstand eins der außergewöhnlichsten Büchern, die ich bisher gelesen habe. 
Lili St. Crow entwirft eine einzigartige Protagonistin - sie ist weder sonderlich hübsch, ordentlich oder lieb - stattdessen ist sie geprägt durch das, was sie durchmachen musste. Ihr Leben wurde von vielen Verlusten erschüttert, sie hat Dinge gesehen, die sich andere nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können. Und genau so wird sie beschrieben. Trotz allem ist sie geradlinig und versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen, auch wenn es bei Weitem nicht leicht ist.
Insgesamt sind sämtliche Charaktere in Verflucht sehr originell beschrieben.
Was den Schreibstil angeht, besticht das Buch durch sehr authentische Beschreibungen. Wie kaum jemand anderes gelingt es St. Crow, die Erlebnisse Drus zu zu beschreiben, dass man sich wirklich vorstellen kann, dass genau das passiert ist, was in der Story geschieht.
Einziges Manko ist, dass mir die Stimmung zwischenzeitlich etwas zu negativ war, Dru hätte ruhig mal ein paar glückliche Augenblicke verdient gehabt.

Fazit:


Insgesamt ist Verflucht absolut empfehlenswert, ein tolles Buch für alle, die es auch gerne mal abseits der Fantasy-Normen wollen. Wer die TV-Serie Supernatural mag, wird dieses Buch lieben!

Erschienen bei: Pan Verlag
ISBN: 978-3-426-28345-5

Montag, 24. März 2014

Obsidian von Jennifer L. Armentrout {Englische Ausgabe}



Was passiert?


Als Katy nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter von Florida in eine kleine Stadt in West Virginia zieht, hat sie sich schon auf Langeweile eingestellt – bis sie ihren Nachbarn Daemon kennenlernt, der zugegebenermaßen unglaublich gut aussieht, sich ihr gegenüber jedoch vollkommen abweisend und arrogant gibt. Als Katy sich mit Daemons Schwester Dee anfreundet gibt er ihr unmissverständlich zu verstehen, dass er sie für nicht gut genug hält. So leicht lässt Katy sich jedoch nicht unterkriegen. Aber dann kommt es zu einer Reihe von Ereignissen, die sie stutzig machen und die Frage aufkommen lassen, ob Dee und Daemon wirklich die sind, für die sie sich ausgeben – und die Antwort ist mehr als unerwartet und bringt Katy in große Gefahr.


Wie fand ich Obsidian?

"Get ready to devour this book in one sitting, fall hard for Daemon, and be desperate for book two!"  Deborah Cooke


Dem ist eigentlich schon nichts mehr hinzuzufügen.


Ich bin bei Amazon beim Stöbern nach neuen Büchern auf Obsidian gestoßen und war nach der Inhaltsangabe zuerst skeptisch. Die Story von dem Mädchen, das in eine neue Stadt zieht und dort den unnahbaren gut aussehenden Jungen kennenlernt klang zu sehr nach Twilight und die eigentliche Identität von Daemon und seiner Schwester erschien mir zu weithergeholt. 
Nach guten Rezensionen hab ich es schließlich doch bestellt – und bin absolut begeistert, keine meiner Befürchtungen hat sich bewahrheitet! 
Jennifer L. Armentrout hat ihre Protagonistin sehr liebevoll gestaltet. Katy ist zwar auf der einen Seite  verletzlich und schüchtern, lässt sich aber nicht von Daemons Verhalten unterkriegen, stattdessen bietet sie ihm die Stirn. Ihre Gedanken sind sehr gut nachzuvollziehen, auf der einen Seite ist ihr bewusst, dass er unglaublich gut aussieht (was sie das ein oder andere mal von dem eigentlichen Thema ablenkt), auf der anderen Seite kann sie sein Verhalten ihr gegenüber nicht nachvollziehen und sieht nicht ein, zu tun, was er ihr sagt.
Für die Handlungsentwicklung hat sich die Autorin viel Zeit genommen. Katy verbringt (nicht immer ganz freiwillig) mehr und mehr Zeit mit Daemon, und obwohl er in manchen Momenten wirklich nett ist, verhält er sich ihr meistens vollkommen abweisend gegenüber. Als er sie schließlich von der ganzen Schule demütigt hat sie genug – und die Situation eskaliert. 
Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern in diesem Genre stellt die Hauptperson nicht nach 100 Seiten fest, dass sie unsterblich in den Bad Boy verliebt ist. Katy merkt durchaus, dass sich körperlich zu ihm hingezogen fühlt, durch seine Worte macht er es ihr jedoch unmöglich, ihn wirklich zu mögen.
Die gesamte Story ist aus Katys Sicht beschrieben, am Ende des Buches gibt es jedoch noch drei zusätzliche Kapitel, die einige Ereignisse aus der Sicht von Daemon beschreiben, und für meinen Geschmack eine tolle Ergänzung sind und sein Verhalten in manchen Situationen erst richtig erklären.

Fazit:

Obsidian genau die richtige Mischung aus Fantasy, Gefühlen, Spannung und Action und definitiv eines meiner Lieblingsbücher 2013! Unbedingt lesen! :)


Erschienen bei: Entangled Teen
ISBN: 978-1-62061-007-7